2025: Künstliche Intelligenz
Zentrales Thema der 15. Ausgabe der Konferenzreihe Zugang gestalten! ist Künstliche Intelligenz.

Schwerpunktthema
Künstliche Intelligenz bestimmt seit einiger Zeit die gesellschaftliche, politische und rechtliche Debatte. Auch für den Zugang zum kulturellen Erbe stellen sich dadurch neue und grundlegende Fragen:
Wir werden unter anderem darüber sprechen, ob und inwieweit digitalisierte Bestände des kulturellen Erbes als Trainingsdaten für KI-Modelle genutzt werden können, sollen, dürfen oder müssen – und von wem. KI beeinflusst zudem die Erfassung, Erschließung, Katalogisierung und Auffindbarkeit von Beständen des kulturellen Erbes. Mit welchen Chancen und Risiken ist das verbunden? KI wirkt sich auf die Kunst aus und ermöglicht neue Produktionsprozesse. Was bedeutet das für die dauerhafte Archivierung solcher Werke? Wir wollen auch über ethische Grundsätze für den Einsatz künstlicher Intelligenz im Bereich des kulturellen Erbes sprechen. Darüber hinaus wird diskutiert, welche Rolle Nachvollziehbarkeit und transparente Quellen in Zeiten spielen, in denen die Ergebnisse von Algorithmen kaum oder gar nicht nachvollziehbar sind. Was ist im Umgang mit sensiblen Daten zu beachten? Ändert sich die Rolle traditioneller Kulturerbe-Einrichtungen als Orte authentischer historischer Zeugnisse, wenn die Technik Manipulationen in bisher unbekanntem Ausmaß ermöglicht? Was passiert, wenn diese technischen Möglichkeiten instrumentalisiert werden, um Zeugnisse kulturellen Schaffens zu zensieren?
Die Anmeldung zur diesjährigen Konferenz, die auch in diesem Jahr für alle Interessierten kostenfrei zugänglich sein wird, wird im Juli freigeschaltet werden.
Zugang gestalten! Künstliche Intelligenz findet vom 22. bis 24. Oktober 2025 in Leipzig statt.
Gastgeber: Deutsche Nationalbibliothek Leipzig
Rahmenprogramm
Am Mittwoch, den 22. Oktober, besuchen wir das Stadtarchiv Leipzig, das uns Einblicke in seine Arbeit gewähren wird. Neben einem Empfang findet an diesem Abend auch die Preisverleihung des „Riegel – KulturBewahren“ statt, der in diesem Jahr an Zugang gestalten! verliehen wird. Seit 2016 würdigt die dotierte Auszeichnung konkrete Akteure und Projekte, die sich für die Bewahrung des Kulturerbes sowie für dessen Zugänglichkeit einsetzen.
Am Donnerstag, den 23. Oktober, besuchen wir abends das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek. Dort werden wir der Ausstellungseröffnung von Forget it?! Zur Zukunft der Wissensspeicherung beiwohnen. Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Deutschen Literaturinstitut entstanden ist, gibt einen Einblick in aktuelle, aber auch historische Visionen von der Zukunft des Wissens. Zugleich erlaubt sie einen Blick in die Labore zukünftiger Speicherprozesse – und auf die Planungen zum fünften Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. In einer Zeit, die von rasanten Entwicklungen in Mikroelektronik, globaler Vernetzung und KI geprägt ist, stellt sich die Frage nach der Speicherung von Wissen als existentielle Daseinsfrage: ohne Speicherkapazität und Datenhaltung keine Analyse, keine Erinnerung, kein Vergessen, keine Zukunft. Gesammeltes Wissen und Zukunftsfähigkeit gehören zusammen. Und die größten Gefahren für das Weltwissen scheinen derzeit von Autokratien auszugehen. So versteht sich die Schau als Brückenschlag zwischen Kultur und Technik und appelliert zugleich an die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber dem kulturellen Erbe.