Die »Krise als Chance« ist eine häufig wiederholte Phrase und doch sind Kulturinstitutionen in Reaktion auf den Lockdown mit beachtlicher Kreativität neue Wege gegangen. Was davon hat sich bewährt, was wird überdauern, welche Erfahrungen wurden gemacht und was hat sich als Sackgasse erwiesen?
Wie haben Kulturinstitutionen auf den Lockdown reagiert, welche neuen Wege sind sie gegangen? Wir sind dieser Frage nachgegangen und haben bei sieben Kulturinstitutionen in der Videoreihe //Zu Besuch hinter die Kulissen geschaut. Unter Projekte präsentieren wir innovative Digitalprojekte aus ganz Deutschland.
Die Bedeutung von Gemeinfreiheit wurde durch den Lockdown offensichtlich, weil in dieser Zeit nur ein digitaler Zugang zum kulturellen Erbe möglich war und es bei älteren Werken eigentlich keine urheberrechtlichen Hindernisse geben müsste. Die Praxis sieht jedoch häufig anders aus, mit Hausrecht sowie dem – noch zulässigen – Verweis auf den Schutz von Reproduktionsfotografien wird der Zugang zu gemeinfreien Zeugnissen der Kultur in der Praxis behindert.
Die Notwendigkeit, auf digitale Kommunikationsweisen umzustellen, konfrontierte Kultur- aber auch Bildungsinstitutionen mit der Frage, ob deren Verwendung datenschutzrechtlich zulässig sei. Oft meldeten Datenschutzbeauftragte Bedenken an. Viele Institutionen waren dadurch verunsichert und balancierten zwischen dem Wunsch, funktionierende Kommunikationskanäle zu nutzen und den Bedenken der Datenschützer.
Archive, Bibliotheken und Museen sahen sich während des Lockdowns damit konfrontiert, dass für den digitalen Zugang zum Kulturerbe über das Internet andere urheberrechtliche Bestimmungen galten, als dies bei der Nutzung vor Ort der Fall war. Was bedeutete dies für den Alltag, wie wurde damit umgegangen und welche Hindernisse waren zu überwinden?
Fotos: DNB, Stephan Jockel, CC BY 4.0