Programm 2023
Mi, 4. Oktober
Vorabend
Auftaktveranstaltung im LWL-Museum für Kunst und Kultur
Domplatz 10, 48143 Münster
Feierliche Eröffnung mit
Dr. Regine Prunzel
Dr. Tanja Pirsig-Marshall
Prof. Dr. Ursula Frohne
Prof. Dr. Paul Klimpel
Empfang und Führung durch das Museum
Do, 5. Oktober
Tag 1
Universität Münster
Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, 48143 Münster
Grußworte und Einführung
Zum 13. Mal findet die Konferenz „Zugang gestalten!“ statt, erneut unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission und erstmalig auf Einladung der Universität Münster und der dort ansässigen Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“.
Einführung
Prof. Dr. Paul Klimpel
Zugang, Kontrollverlust und Partizipation
Moderation: Prof. Dr. Ursula Frohne
Mit der Digitalisierung geht für die etablierten Kulturerbe-Einrichtungen der Verlust von Kontrolle und Deutungshoheit einher, gleichzeitig bieten sich aber auch neue Möglichkeiten der Partizipation. Wie lässt sich diese Chance nutzen und gleichwohl der Verbreitung von “wirkungsmächtigen Lügen” entgegentreten?
Zugang und Kontrollverlust – Die neuen Abhängigkeiten im Zeitalter von KI
Dr. Michael Seemann
Wirkungsmächtige Lüge auf Papier und im Netz: Sind Die Protokolle der Weisen von Zion unüberwindbar?
Dr. Franziska Krah
Der Wikipedia-Kulturbotschafter als Mittler zwischen Kulturinstitutionen, den Wikimedia-Vereinen und den ehrenamtlichen Beitragenden in den Wikimedia-Projekten
Rainer Halama
Mittagspause mit Lunch
Rechtliche Rahmenbedingungen
Infolge der Europäischen Richtlinie zum Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt haben sich die rechtlichen Rahmenbedingungen verändert. Das führt zu neuen Möglichkeiten, kulturelles Erbe digital zugänglich zu machen: Zum einen wurde die Gemeinfreiheit gestärkt, zum anderen ermöglichen die Regelungen zu “nicht verfügbaren Werken” den Kulturerbe-Einrichtungen die weitgehende Online-Stellung ihrer Bestände. In diesem Panel geht es darum, was dies in der praktischen Umsetzung bedeutet.
Moderation: Armin Talke
Dimensionen der Reproduktionsfotografie
Dr. Dr. Grischka Petri
Verordnung des BMJ über ergänzende Bestimmungen zur Nutzung nicht verfügbarer Werke nach dem UrhG und dem VGG
Dr. Martin Bittner
Lizenzierungsservice Vergriffene Werke (VW-LiS) der Deutschen Nationalbibliothek
Simon Herrmann
Kaffeepause
Nicht verfügbare Werke
Gruppe 1: Lizenzierungsservice Vergriffene Werke (VW-LiS) der Deutschen Nationalbibliothek
Simon Herrmann
Neustart des Lizenzierungsservice Vergriffene Werke (VW-LiS) der Deutschen Nationalbibliothek: Welche Möglichkeiten wird der Lizenzierungsservice für Kulturerbe-Einrichtungen und Bibliotheksbestände bieten?
Gruppe 2: EUIPO Portal (englisch)
Harrie Temmink
How does the EUIPO out-of-commerce portal work? How to register out-of-commerce works? What are the next functionalities?
Gruppe 3: Out of commerce works – a European perspective (englisch)
Maarten Zeinstra
The DSM directive allows CHIs to publish out-of-commerce works without permission of the rightsholder. What can we learn from different implementation of this possibility across Europe?
Gruppe 4: Die Rolle der Verwertungsgesellschaften / Sammlungen lizenzieren
Sandra Freischem
Welche Möglichkeiten zur Lizenzierung von nicht verfügbaren Werken, aber auch zur Lizenzierung ganzer Sammlungen, bietet die VG BildKunst?
Ins Handeln kommen
Moderation: Ute Schwens
Ob durch pragmatische Projekte oder programmatische Weichenstellung – Hindernisse können überwunden werden, wenn die Institutionen die damit verbundenen Herausforderungen annehmen. Dabei kommt es darauf an, Hindernisse nicht nur zu benennen und zu analysieren, sondern den Schritt von der Analyse zur Handlung zu gehen.
Der Dorfplatz als Kulturerbe. Tweets archivieren, erschließen, bereitstellen
Dr. Claus-Michael Schlesinger
Die Open Access Policy der Kulturerbe-Einrichtungen in Hessen und ihre Folgen
Klaus Bulle
Abendprogramm
Hörsaal F1, Archäologisches Museum & Geomuseum der Universität Münster
Kunst – Kultur – Kopie
Ort: Hörsaal F1
Moderation: Prof. Dr. Ursula Frohne
zu Gast: Oliver Laric
Oliver Laric präsentiert sein 2012 initiiertes Online-Archiv für urheberrechtsfreie 3D-Scans, die ohne Restriktionen heruntergeladen und verwendet werden können. Die digitalen Objekte sind meist Kunstwerke und Artefakte, die mit und ohne Genehmigung von Museen aufgenommen wurden. Laric bespricht Beispiele der Nutzung und Belebung der Objekte sowie Konflikte und Ängste, die im Prozess der Digitalisierung vorkommen, und wie diese umgangen werden können.
Besuch im Archäologischen Museum der Universität Münster
u. a. Werk von Künstler Oliver Laric
Feierlicher Empfang im Geomuseum der Universität Münster
Fr, 6. Oktober
Tag 2
Universität Münster
Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, 48143 Münster
Barrierefreiheit
Moderation: Prof. Dr. Patricia Rahemipour
Barrierefreiheit ist eine wichtige Voraussetzung, einen integrativen Zugang aller Menschen zum kulturellen Erbe herzustellen. Welche Wege haben sich hier als besonders erfolgreich erwiesen? Was müssen Einrichtungen tun, um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen?
ABGESAGT – Panel beginnt um 09:30 Uhr
Die Dominanz des Visuellen und die Resistenz des Taktilen
Prof. Dr. Siegfried Heinz Xaver Saerberg
Leichte Sprache leicht gemacht? Wie das Jüdische Museum Berlin digital Barrieren abbaut
David Studniberg
Svenja Gründler
Kollaboration und Mitgestaltung
Moderation: Heike Gleibs
Die Wikimedia-Projekte (u.a. Wikipedia, Wikimedia Commons, Wikidata und Wikibase) stehen für Kollaboration und Mitgestaltung. Sie laden Menschen aus Kultur- und Gedächtnisorganisation genauso wie Bürgerinnen und Bürger zur freien Nutzung und zum Mitmachen ein. Welche Partizipations- und Kollaborationsmöglichkeiten gibt es? Wie können die Wikimedia-Projekte Digitalisierungsprozesse in den Institutionen unterstützen? Was lässt sich aus den konkreten Erfahrungen mit den Wikimedia-Projekten und offenen Kulturdaten lernen? In unterschiedlichen Gruppen werden verschiedene Aspekte der Beteiligung in Wikimedia-Projekten vertiefend erläutert.
A global cultural commons: Building Linked Open Data
with the Wikiverse (englisch)
Dr. Lucy Patterson
Kollaboration und Mitgestaltung
Gruppe 1: How to Wikipedia
Rainer Halama
Wikipedia (und, was oft übersehen wird, ihre Schwesterprojekte, u.a. Commons, Wikidata und Wikisource) ist ein kollaboratives Projekt an dem sich alle beteiligen können. Was bedeutet dies für Menschen aus Kulturinstitutionen? Wie können sie sich an den Projekten beteiligen? Mit welchen Dos and Don’ts sollten Sie sich auseinandersetzen? Auf welche Menschen treffen sie bei einer solchen Kollaboration? Wie sind die verschiedenen Wikimedia-Projekte miteinander verknüpft? Wo finden sie Hilfe online und im wirklichen Leben? Das Motto von Wikipedia ist „Sei mutig!“. Aber wo anfangen, wenn man den Mut gefasst hat?
ABGESAGT
Gruppe 2: Why and how to Wikibase (englisch)
Valerie Wollinger
Wikibase is free software that stores and organizes information that can be collaboratively edited and read by humans and by computers, translated into multiple languages and shared with the rest of the world as part of the Linked Open Data (LOD) web. In recent years, institutions from the cultural sector increasingly employ and experiment with Wikibase to create and manage their own linked open knowledge bases. Its flexibility allows curators, archivists, designers and researchers to build their own data models to suit their needs, to create complex databases for collections and data that often defy standardisation and normative archiving, and to connect their data with other knowledge bases around the world. In this workshop we will provide an introduction to wikibase and its role in the linked open data web and we will closely look at several use-cases of wikibase from cultural heritage institutions.
Gruppe 3: How to Kulturhackathon
Heike Gleibs
Lambert Heller
In diesem Workshop stellen wir das Format des Kulturhackathons vor und werden anhand konkreter Praxisbeispiele gemeinsam herausfinden, wie Kultur- und Gedächtnisinstitutionen mit sehr unterschiedlichen Ziel- und Publikumsgruppen mit offenen Daten kreativ werden können und was es braucht, um die Kultur der Hackathons nachhaltig bei Akteurinnen und Akteuren aus Kultur, Bildung und Wissenschaft zu verankern.
Gruppe 4: Why and how to Wikidata
Alexander Winkler
Dr. Lucy Patterson
Wikidata ist ein communitygetragener, vielseitig einsetzbarer, frei editier- und nutzbarer Wissensgraph, der gerade auch im Kulturerbebereich zunehmend Anwendung findet. In Wikidata können Informationen zu beliebigen Entitäten (Personen, Dinge, Ideen, Epochen, Stile, Konzepte etc.) in maschinenlesbarer Form erfasst werden. Gemeinsam geht es für uns in dieser Vertiefungsgruppe darum, die Grundlagen hinter der Idee von Linked Open Data im Allgemeinen und Wikidata im Speziellen zu verstehen. Wir werden das Potenzial von Wikidata für den GLAM-Sektor diskutieren und dabei auch auf das Verhältnis von kontrolliertem Vokabular (Normdaten) und Wikidata eingehen.
Mittagspause mit Lunch
Wir haben es geschafft
Es gibt zahlreiche Beispiele dafür, wie in Institutionen und Projekten Hindernisse überwunden wurden. In unterschiedlichen Gruppen sollen einige davon beleuchtet werden: ob der verantwortliche Umgang mit Stereotypen, die Zugänglichmachung von Filmen, die nicht mehr kommerziell vertrieben werden, neue digitale Vermittlungskonzepte, ein neues Selbstverständnis oder der Umgang mit schwierigen Exponaten – von den Erfahrungen, die dabei gemacht wurden, können und sollen andere profitieren.
Wir haben es geschafft
Gruppe 1: DE-BIASing digital collections through community participation and critical cataloguing: a use case unfolding (englisch)
Kerstin Herlt
Kristina Rose
Sofie Taes
Aim of this workshop is to promote an inclusive approach to describe cultural heritage collections and to share experiences from the DE-BIAS project in engaging communities.
Gruppe 2: Öffnung ohne Angst: Über den Paradigmenwechsel in der Zugänglichmachung von Filmwerken im Bundesarchiv
Petra Rauschenbach
Dr. Adelheid Heftberger
Wir werden in diesem Workshop vorstellen, welche Schritte wir in den letzten zwei Jahren unternommen haben, um Filmwerke rechtssicher und einfacher für Nutzende zur Verfügung stellen zu können. Ein wichtiger Punkt unserer Online-Strategie ist die Arbeit am „Digitalen Lesesaal“ des Bundesarchivs, ein Online-Portal, in dem wir in der ersten Ausbaustufe mit Film beginnen und so viele Filme wie möglich zugänglich machen wollen. Deshalb haben wir im EUIPO-Portal bisher 2690 Filmwerke registriert (Stand 15. Juni 2023, Tendenz steigend). Dafür mussten wir Abläufe zur Rechtsprüfung erstellen, ein Rechtemodul in der Datenbank einführen und laufend Filmwerke prüfen. Wir berichten gern von den Herausforderungen und warum wir denken, dass die EU-Richtlinie zu den vergriffenen Werken endlich den Durchbruch für Kultureinrichtungen bringt.
Gruppe 3: Kunstmuseum Wolfsburg – Studio digital
Sarah-Jamila Groiß
Basierend auf Kunstwerken des Kunstmuseums Wolfsburg können Nutzer*innen auf der interaktiven Plattform „Studio Digital“ selbst Kunst schaffen, Rätsel lösen, Literatur recherchieren und Fakten – wie auch Fun Facts – zu Werken und Künstler*innen erfahren. Von Schüler*innen für den Unterricht erdacht und im Team mit kreativen Expert*innen entwickelt, bietet das digitale Museum für alle Anwender*innen einen vergnüglichen und lehrreichen Einstieg in die moderne und zeitgenössische Kunst. Der Code ist Open-Source und kann von Dritten weiterentwickelt werden.
Gruppe 4: Zugang neu betrachtet – Ein Workshop für neue Perspektiven auf naturkundliche
Objekte
Dr. Sabine von Mering
Dr. des. Marlene Bart
In der Vertiefungsgruppe wird am Beispiel des Museums für Naturkunde Berlin gezeigt, wie ein Perspektivwechsel und die Kennzeichnung von Objekten als gemeinfrei neue Möglichkeiten der Nutzung eröffnet. Nach einem Überblick zur aktuellen Sammlungserschließung und -vernetzung am Museum wird konkret auf die Nachnutzung von Daten im Rahmen künstlerischer Projekte eingegangen.
Gruppe 5: STÄDEL NEXT LEVEL
Dr. Chantal Eschenfelder
Alexandra Reißer
Das Städel Museum hat ein hybrides Mobile Game für Erwachsene entwickelt, das den Nutzerinnen und Nutzern einen spielerischen und emotionsbasierten Zugang zu seinem Sammlungsbestand eröffnet. Ziel dieses Projektes ist es, mit viel Spielspaß eine neuartige Wissensvermittlung im digitalen Raum zu realisieren.
Gruppe 6: Humboldt Forum
Viola Rosenau
Wie können Methoden des agilen Arbeitens helfen, Herausforderungen bei der Digitalisierung und Bereitstellung heterogener Sammlungen zu meistern? Und wo liegen ihre Grenzen? Skizziert anhand von Beispielen aus der Digitalisierungsmaßnahme „MDVOS“ im Humboldt Forum.
Gruppe 7: fabulAPP
Dr. Stefanje Weinmayr
Mit dem bundesweit einmaligen Förderprogramm fabulAPP – Baukasten für digitales Storytelling ermöglicht der Freistaat Bayern Museen die niederschwellig realisierbare Erstellung einer professionellen Museumsapp. Ein besonderer Fokus der Entwicklung liegt dabei auf der Zugänglichkeit für alle gesellschaftlichen Gruppen und partizipativen Elementen.
Kaffeepause
Verbünde, Netzwerke, Hilfen
Moderation: Dr. Marianne Wagner
PechaKucha mit anschließender Podiumsdiskussion
Kulturerbe-Einrichtungen können von Verbünden, Netzwerken und anderen Beratungsangeboten profitieren. Dies setzt aber eine Kenntnis dieser Angebote voraus und Wissen darüber, wie sie sich voneinander unterscheiden und worin ihre Schwerpunkte liegen. In dieser Podiumsdiskussion stellen sich nicht nur die verschiedenen Angebote vor, es werden auch konkrete Fragen zur jeweiligen Tätigkeit und Zuständigkeit beantwortet.
digiS
Beate Rusch
Deutsche Digitale Bibliothek
Lisa Landes
Wikimedia
Heike Gleibs
Resümee und Abschluss: Podiumsdiskussion
Moderation: Prof. Dr. Paul Klimpel
mit:
Dr. Christian Humborg
Prof. Dr. Michael Hollmann
Ute Schwens
Dr. Tanja Pirsig-Marshall