Punctum / Bertram Kober

Mi., 22. Oktober

Tag 1

Registrierung
13:00 – 14:00

Deutsche Nationalbibliothek
Deutscher Pl. 1, 04103 Leipzig

Eröffnung
14:00 – 14:30

Grußworte und Einführung

Zum 15. Mal findet die Konferenz Zugang gestalten! statt, erneut unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission und erstmalig in Leipzig. In diesem Jahr widmen wir uns dem Schwerpunktthema Künstliche Intelligenz.

Begrüßung

Johannes Neuer

Panel 1
14:30 – 16:00

Einordnung: Kultur, Recht und Gesellschaft

Moderation: Prof. Dr. Patricia Rahemipour

Zu Beginn sollen in Vorträgen die Bedeutung von KI für Kulturerbe-Einrichtungen beleuchtet, die rechtlichen Rahmenbedingungen erläutert und die gesellschaftliche Relevanz von KI untersucht werden.

14:30 – 15:00

KI und Kulturerbe – Herausforderungen und Perspektiven

Prof. Dr. Johannes Bernhardt

15:00 – 15:30

KI und Recht

Dr. Till Kreutzer

15:30 – 16:00

Kulturtechnik Künstliche Intelligenz

Prof. Dr. Dr. h.c. Sybille Krämer

Pause
16:00 – 16:30

Kaffeepause

Panel 2
16:30 – 18:00

KI und Kunst

Moderation: Dr. Anett Holzheid

Der vielfältige Einsatz von KI in Künstlerateliers und Kulturinstitutionen wird von juristischen Überlegungen begleitet. Das Panel informiert zunächst über neue Wege des Erhalts und der Zugänglichmachung des Medienkunsterbes am Beispiel des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe. Es reflektiert anschließend aus aktueller Produktionsperspektive den filmkünstlerischen Umgang mit generativer KI und lädt zur Diskussion der damit verbundenen urheberrechtlichen Fragestellungen ein.

16:30 – 17:00

Multimodale Zugänge mit KI – Strategien zur Erschließung von Sammlungen und Archiven

Andreas Kohlbecker

17:00 – 17:30

Synthetische Erinnerung – generative KI im künstlerischen Prozess

Tristan Schulze

17:30 – 18:00

KI-Kunst als Urheberrechtsverletzung?

Dr. Viktoria Kraetzig

Keynote
18:00 – 18:30

Produktionseinblicke

Moderation: Christine Kopf

Der Vortrag führt von den kreativen Möglichkeiten, die neue Werkzeuge eröffnen, über die Befürchtungen, die aktuell die Branche prägen, bis hin zu Perspektiven für einen human-centered und ethisch verantwortbaren Einsatz von KI. Zwischen Begeisterung und Sorge geht es um die Frage: Wie können wir den Film (oder das Kino?) im Zeitalter der künstlichen Imagination gestalten – und bewahren?

 

Zwischen Spiel, Panik und Perspektiven: Wie KI den Film verändert
AC Coppens

Rahmenprogramm
19:00 – 22:00

Abendveranstaltung im Stadtarchiv Leipzig
Str. des 18. Oktober 42, 04103 Leipzig

Begrüßung

Dr. Michael Ruprecht

Preisverleihung

Riegel – KulturBewahren 2025
Kulturgut muss dauerhaft bewahrt und optimal zugänglich gemacht werden. Seit 2016 würdigt die dotierte Auszeichnung „Riegel – KulturBewahren“ konkrete Akteur:innen und Projekte, die sich dieser anspruchsvollen und unerlässlichen Aufgabe zuwenden.

Jubiläum: 15 Jahre Zugang gestalten!

Prof. Dr. Paul Klimpel

Empfang und Einblicke in das Stadtarchiv Leipzig

Do., 23. Oktober

Tag 2

Registrierung
09:30 – 10:00

Deutsche Nationalbibliothek
Deutscher Pl. 1, 04103 Leipzig

Panel 3
10:00 – 12:30

Ethik der Künstlichen Intelligenz und Beispiele aus der Praxis

Moderation: Andreas Salz

Die 2021 verabschiedete UNESCO-Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz setzt sowohl für aktuelle als auch für zukünftige Anwendungsbereiche von KI einen klaren ethischen Rahmen. In elf Politikbereichen, darunter Bildung, Kultur, Kommunikation, Arbeit und Gesundheit, definiert die Empfehlung entsprechende Ziele und Vorgaben für die Regierungen der UNESCO-Mitgliedstaaten. Zugang, Teilhabe und Fairness sind wichtige Aspekte bei der Nutzung von KI. Deren Praxiseinsatz in den drei UNESCO-Erbeprogrammen wird in diesem Panel beispielhaft vorgestellt.

10:00 – 10:20

Einführung und Vorstellung der UNESCO-Empfehlung zur Ethik der Künstlichen Intelligenz

Jeannine Hausmann

10:20 – 10:40

Priorisierung durch KI? – Entscheidungslogiken beim Schutz von Welterbestätten

Prof. Dr. Franziska Klemstein

10:40 – 11:00

Potenziale und ethische Fragen des KI-Einsatzes in den Arolsen Archives als anerkanntes Weltdokumentenerbe

Kim Dresel

Giora Zwilling

11:00 – 11:20

Personalized AI for learning intangible cultural heritage: A use case for Neapolitan pizza

Carrie Lau

11:20 – 12:30

Podiumsdiskussion

Pause
12:30 – 14:00

Mittagspause mit Lunch

Cafeteria Fraunhofer, Perlickstraße 1, 04103 Leipzig

Panel 4
14:00 – 15:30

Zwischen Allmende und Algorithmus: Das digitale Kulturerbe in Zeiten Künstlicher Intelligenz

Moderation: Heike E. Gleibs

In diesem Panel zeigen wir die Auswirkungen generativer KI-Systeme auf die digitale Allmende und das kulturelle Erbe und diskutieren, wie es um das Freie Wissen und Prinzipien der Offenheit in Zeiten Künstlicher Intelligenz steht.

14:00 – 14:30

Commons unter Druck: Digitales Kulturerbe im Spannungsfeld der KI

Stefan Kaufmann

14:30 – 15:00

Traceability instead of black boxes: knowledge graphs powering generative AI

Philippe Saadé

15:00 – 15:30

KI-Pipelines als Chance für die Wissensallmende? Kulturerbe im Zeitalter der KI

Matthias Razum

Pause
15:30 – 16:00

Kaffeepause

Markt der Möglichkeiten & Vertiefungsgruppen

Der Nachmittag bietet Möglichkeiten zur individuellen Programmgestaltung. Sie können sich in Vertiefungsgruppen konkreten Themen widmen und/oder sich auf dem Markt der Möglichkeiten über aktuelle KI-Anwendungen für Kulturerbe-Einrichtungen informieren und diese auch selbst testen.

16:00 – 18:30

Markt der Möglichkeiten

Ob KI-Modelle für einfache Sprache, der Einsatz von Avataren in der Bildungsarbeit oder Verfahren zur 3D-Rekonstruktion von Kulturgut: Auf dem Markt der Möglichkeiten präsentieren Entwickler:innen aktuelle KI-Anwendungen für Forschungs- und Vermittlungskontexte. Interaktive Stationen stehen zum Ausprobieren bereit und erlauben Einblicke in die Potenziale und Grenzen der KI für den Zugang zum kulturellen Erbe.

16:00 – 17:00

Gruppe 1: Lesen und lesen lassen: KI zur Analyse von Heftromanen

Leonard Konle

Wie analysiert man tausende Heftromane?

Der Beitrag gibt Einblick in den Einsatz von KI in den Computational Literary Studies.

16:00 – 17:00

Gruppe 2: Mit KI Kulturerbe öffnen! Beispiele aus Museum, Archiv und Bibliothek

Markus Stauffiger

Anhand von Projekten u. a. mit dem Schweizerischen Bundesarchiv, dem Museum für Kommunikation in Bern und der Universitätsbibliothek Bielefeld wird gezeigt, wie KI-Verfahren eine automatisierte Metadatenanreicherung und Suchfunktionen ermöglichen. Dadurch werden historische Bestände schnell erschließbar und sichtbar. Dabei werden die Potenziale und Grenzen dieser Technologien in der Praxis reflektiert. Die Teilnehmer:innen erhalten konkrete Impulse, wie sie niedrigschwellige KI-Erfahrungen sammeln und erste Ideen entwickeln können, um die Möglichkeiten der KI für die Zugänge zu ihren eigenen Sammlungen zu nutzen.

16:00 – 17:00

Gruppe 3: KI und Typographie: Digitaler Zugang zum schriftlichen Gedächtnis. Ein neues Verbundprojekt zum typographischen Kulturerbe

Jun.-Prof. Dr. Nikolaus Weichselbaumer

Typographische Schriftproben sind Schlüsselquellen unseres schriftlichen Kulturerbes. In digitaler Form werden sie nicht nur für Gestalter:innen, Forscher:innen und interessierte Laien besser zugänglich – sie eröffnen auch neue Perspektiven für die automatisierte Erfassung historischer Drucke. Selbst seltene Zierschriften lassen sich so als Trainingsdaten für KI-gestützte Transkriptionsverfahren nutzbar machen.

16:00 – 17:00

Gruppe 4: Erschließung und KI – Ergebnisse aus vier Jahren KI-Projekt an der DNB

Maximilian Kähler

Das Forschungsprojekt widmete sich der Fragestellung, ob die automatische inhaltliche Erschließung wissenschaftlicher Publikationen mit dem Vokabular der Gemeinsamen Normdatei (GND) durch den Einsatz von KI substanziell verbessert werden kann. Um die wachsende Zahl von Online-Publikationen überhaupt erschließen zu können, setzt die DNB seit Jahren auf maschinelle Verfahren und hat mit Erfolg auf Open Source umgestellt.  Mit dem Toolkit Annif der Finnischen Nationalbibliothek werden bereits zahlreiche KI-Methoden produktiv eingesetzt. Doch wie geht die Entwicklung weiter? Bringt der Einsatz neuartiger Transformationsarchitekturen einen weiteren Qualitätssprung? Welche Möglichkeiten bieten große Sprachmodelle?

17:30 – 18:30

Gruppe 5: KI und sensible Daten im Bundesarchiv

Dr. Esther Lemmerz

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz hält immer stärker Einzug in die Arbeit der Archive. Gleichzeitig stellt der sensible Inhalt so manchen Archivguts besonders hohe Anforderungen an den Schutz dieser Daten. Wie kann also der Einsatz von KI an solch sensiblen Daten gelingen? Diese Frage soll nach einem ca. 20-minütigen Einführungsvortrag im Fishbowl-Format mit den Teilnehmer:innen der Vertiefungsgruppe diskutiert werden.

17:30 – 18:30

Gruppe 6: Bilderkennung im Nachlass Riefenstahl

Reinhard Altenhöner
Dr. Jörg Lehmann

In dieser Vertiefungsgruppe wird ein KI-basiertes Tool präsentiert, mit dessen Hilfe das fotografische Nuba-Werk von Leni Riefenstahl kollaborativ erschlossen wurde. Das Werkzeug basiert auf einem CLIP-Modell, mit dem Text-Bild-Suchen durchgeführt und Annotationen erstellt werden können. Neben technischen Funktionen wie Identifikation von Dubletten, Rekonstruktion von Serien und Neusortierung des Bildkorpus, kommen ethische, rechtliche und soziale Aspekte zur Sprache.

17:30 – 18:30

Gruppe 7: Forschungsportal BACH

Dr. Nadine Quenouille
J. Nathanael Philipp
Dr. Wolfram Enßlin
Dr. Christine Blanken

Ziel des Vorhabens ist der Aufbau eines Online-Archivs, das Zugang zu allen erhaltenen Dokumenten der Musikerfamilie Bach vom späten 16. bis ins frühe 19. Jahrhundert bietet. Hierfür werden erstmals die in Bibliotheken, Archiven und in Privatbesitz überlieferten Materialien in ihrer Gesamtheit digital erfasst, erschlossen, aufbereitet, kommentiert und in einem Online-Portal bereitgestellt. Die Erschließung der dokumentarischen Überlieferung geht einher mit der Erforschung und Auswertung der Archivalien. Im Fokus der Präsentation steht die KI-gestützte Software „Transkribus“, die wir zur automatischen Transkription verschiedener Textsorten wie Briefe, Anstellungsurkunden, Besoldungsvermerke, Rechnungen und Schulmatrikeln nutzen.

Rahmenprogramm

Abendveranstaltung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum, Deutsche Nationalbibliothek Leipzig

19:00 – 22:00

Empfang und Ausstellungseröffnung

 

Forget it?! Zur Zukunft der Wissensspeicherung

mit Johannes Neuer und Dr. Stephanie Jacobs

Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Deutschen Literaturinstitut entstanden ist, gibt einen Einblick in aktuelle, aber auch historische Visionen von der Zukunft des Wissens. Zugleich erlaubt sie einen Blick in die Labore zukünftiger Speicherprozesse – und auf die Planungen zum fünften Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. In einer Zeit, die von rasanten Entwicklungen in Mikroelektronik, globaler Vernetzung und KI geprägt ist, stellt sich die Frage nach der Speicherung von Wissen als existentielle Daseinsfrage: ohne Speicherkapazität und Datenhaltung keine Analyse, keine Erinnerung, kein Vergessen, keine Zukunft. Gesammeltes Wissen und Zukunftsfähigkeit gehören zusammen. Und die größten Gefahren für das Weltwissen scheinen derzeit von Autokratien auszugehen. So versteht sich die Schau als Brückenschlag zwischen Kultur und Technik und appelliert zugleich an die gesellschaftliche Verantwortung gegenüber dem kulturellen Erbe.

Fr., 24. Oktober

Tag 3

Registrierung
09:30 – 10:00

Deutsche Nationalbibliothek
Deutscher Pl. 1, 04103 Leipzig

Panel 5
10:00 – 12:00

Authentizität, Manipulation und die Rolle der Kulturerbe-Einrichtungen

Moderation: Prof. Dr. Paul Klimpel

KI ermöglicht Manipulation in bisher ungeahntem Ausmaß. Dadurch ändert sich auch die Bedeutung von Kulturerbe-Einrichtungen als die Orte, die originäre Quellen bewahren und für deren Authentizität einstehen können.

10:00 – 10:30

Archivethik

Prof. Dr. Michael Hollmann

10:30 – 11:00

Datenrettung von unten und von oben

Lambert Heller

11:00 – 11:30

Zwischen Zugang und Zugriff – neue Herausforderungen für das kulturelle Erbe

Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann

11:30 – 12:00

Podiumsdiskussion

12:00 – 13:00

Resümee und Abschluss

Moderation: Prof. Dr. Paul Klimpel

Podiumsdiskussion mit …

Kathrin Grotz

Franziska Heine

Prof. Dr. Michael Hollmann

Frank Scholze