Zum Holocaust-Gedenktag 2020 führten die Arolsen Archives ein Pilotprojekt mit hessischen Schulen durch: Rund 1000 Jugendliche beteiligten sich an dem Crowdsourcing-Projekt #everynamecounts und tippten Deportationslisten ab, um die Namen der NS-Opfer in das Online-Archiv der Arolsen Archives zu übertragen. Das Feedback der Lehrkräfte und der Jugendlichen war sehr positiv: Die Mitarbeit am umfangreichsten Online-Archiv über NS-Verfolgte wurde als aktiv und sinnstiftend gewertet.
Eigentlich sollte #everynamecounts evaluiert und im Herbst 2020 fortgesetzt werden. Dann kam die Corona-bedingte Absage der geplanten Gedenkveranstaltungen zum 75. Jahrestag der Befreiung der Konzentrationslager. Weil das Projekt die Chance bietet, von zu Hause einen Beitrag zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus zu leisten, fiel die Entscheidung, #everynamecounts kurzfristig auszubauen.
Daraus ergaben sich technische Probleme: Das Projekt lag in einer Testversion auf der Crowdsourcing-Plattform zooniverse. Die Anwendung wird von einem Team der Oxford University und des Adler Planetarium, Chicago, realisiert. Die Nutzung ist kostenlos, die Aufnahme zum offiziellen zooniverse-Projekt ist jedoch zeit- und arbeitsintensiv. Erst wenn das Projekt alle Qualitätsprüfungen bestanden hat, ist eine freie Beteiligung möglich. Rechtliche Probleme gab es nicht.
Die Organisation der Info-Kampagne zum Projekt lief parallel zur terminlich kaum planbaren Freischaltung bei zooniverse. Am 24. April konnte das nun viel größer aufgelegte Projekt starten: